In Diskussionen und Debatten geht es oft hitziger zu als man denkt. Selbst wenn man gute Argumente hat, ist man nicht davor gefeit, dass der Gesprächspartner unfaire rhetorische Taktiken anwendet um zu gewinnen. Besonders in wichtigen Verhandlungen, öffentlichen Debatten oder auch nur im Alltag ist es daher unverzichtbar, diese Techniken zu kennen und zu wissen, wie man damit umgeht. Dieser Blogpost stellt einige der wichtigsten rhetorischen Strategien vor und zeigt, wie man sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz darauf vorbereiten kann.

Zwei häufig angewendete unfaire Argumente sind Strohmann-Argumente und Red Herrings.

Strohmann-Argumente

Eine dieser Techniken, bei der die Argumente des Gegenübers verdreht werden, nennt Schopenhauer das "Strohmann-Argument" oder auch "Strohmann-Taktik". Dabei wird die Position des Gegners bewusst verzerrt oder ihm eine Aussage unterstellt, die er gar nicht gemacht hat. Dadurch wird es einfacher, diese Position anzugreifen und zu widerlegen. Es wird also eine Position oder ein Argument kritisiert, das in Wirklichkeit gar nicht vertreten wird.

Ein Beispiel dafür wäre folgende Situation:

Person A äußert die Meinung, dass der Klimaschutz verstärkt werden sollte. Person B antwortet darauf mit den Worten: "Also willst du, dass wir sofort alle Fabriken schließen und Millionen von Menschen arbeitslos werden? Das ist doch unrealistisch!" Hier unterstellt Person B Person A eine extreme Position, die diese jedoch nie eingenommen hat. Dadurch wird das eigentliche Argument von Person A ignoriert oder verzerrt dargestellt.

Ein solcher Angriff, bei dem ein nicht strittiger Punkt als Vorwurf eingebracht wird, kann auch als "Red Herring" bezeichnet werden. Dabei wird vom eigentlichen Thema abgelenkt und der Fokus auf einen irrelevanten oder vereinfachten Aspekt gelegt.

Woher kommt der Begriff Red Herring?

Ein "Red Herring" ist ein rhetorisches oder argumentatives Ablenkungsmanöver, bei dem ein irrelevanter Punkt oder ein unwichtiges Thema eingeführt wird, um von der eigentlichen Frage oder dem Hauptthema abzulenken. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Jagd, wo ein roter Hering (ein stark riechender, geräucherter Fisch) benutzt wurde, um Spürhunde von der Fährte abzulenken.

Merkmale eines "Red Herring":

  1. Irrelevanz: Das eingeführte Argument oder Thema hat keinen direkten Bezug zum eigentlichen Diskussionspunkt.
  2. Ablenkung: Ziel ist es, die Aufmerksamkeit der Zuhörer oder des Diskussionspartners vom eigentlichen Thema wegzulenken.
  3. Verwirrung: Es wird versucht, den Diskussionspartner oder das Publikum zu verwirren oder abzulenken, um eine schwache Position zu stärken oder Zeit zu gewinnen.

Beispiel eines "Red Herring":

Angenommen, in einer Diskussion geht es um die Effektivität von Umweltgesetzen.

  • Person A: "Wir sollten strengere Gesetze zum Schutz der Umwelt einführen, weil die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren."
  • Person B: "Aber denken Sie an die Arbeitsplätze! Wenn wir strengere Umweltgesetze einführen, könnten viele Menschen ihre Arbeit verlieren. Und außerdem, wer möchte schon die wirtschaftlichen Probleme durchmachen, die das verursachen würde?"

In diesem Beispiel lenkt Person B von der Diskussion über die Notwendigkeit und Effektivität der Umweltgesetze ab, indem sie auf potenzielle wirtschaftliche Auswirkungen hinweist. Obwohl wirtschaftliche Auswirkungen wichtig sein können, hat diese Ablenkung nichts mit der ursprünglichen Behauptung von Person A zu tun und dient dazu, die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken.

Warum ist ein "Red Herring" problematisch?

  • Irreführung: Er führt die Debatte in die Irre, was dazu führen kann, dass wichtige Punkte nicht diskutiert werden.
  • Zeitverschwendung: Die Ablenkung kann dazu führen, dass viel Zeit und Energie auf irrelevante Themen verwendet wird, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • Manipulation: Ein "Red Herring" kann als manipulative Taktik eingesetzt werden, um den Gegner zu schwächen oder das Publikum zu beeinflussen.

Umgang mit einem "Red Herring":

  • Erkennen und benennen: Es ist wichtig, das Ablenkungsmanöver zu erkennen und es direkt anzusprechen.
  • Zurück zum Thema: Man sollte versuchen, die Diskussion wieder auf das ursprüngliche Thema zu lenken.
  • Klarstellung: Klarstellen, warum das eingeführte Thema irrelevant ist und nichts zur Lösung des eigentlichen Problems beiträgt.

Eristische Dialektik

Die eristische Dialektik von Schopenhauer wurde erst postum 1864 veröffentlicht. Schopenhauer beschreibt 38 Kunstgriffe um einem Streitgespräch Recht zu behalten. Die Methoden zielen darauf den Gegner zu verwirren und damit vor den Augen des Publikums Recht zu behalten.

Probieren wir ein Beispiel aus, wie man die Position eines Gegners mit unfairen Mitteln angreifen kann.

Beispiel Wärmepumpen


Ich habe seit 2006 eine Wärmepumpe. Wie kann ein Gegner eine unfaire Argumentation nach Schopenhauer aufbauen?

Arthur Schopenhauers "Eristische Dialektik" bietet eine Vielzahl von Kunstgriffen, die darauf abzielen, in einem Streitgespräch recht zu behalten, unabhängig davon, ob man objektiv im Recht ist oder nicht. Hier sind einige der stärksten Kunstgriffe mit einer Erklärung und Beispielen, wie man sie anwenden könnte, um gegen das Argument, dass Wärmepumpen gut für die Umwelt sind, zu argumentieren:

1. Erweiterung der Behauptung

Kunstgriff: Man erweitert die Behauptung des Gegners über ihren ursprünglichen Rahmen hinaus, um sie leichter angreifbar zu machen.

Beispiel: Der Gegner sagt: „Wärmepumpen sind gut für die Umwelt.“
Du antwortest: „Also behauptest du, dass Wärmepumpen die Umweltprobleme vollständig lösen können? Das ist völlig unrealistisch, da es viele andere Faktoren wie Industrieemissionen und Verkehr gibt.“

2. Homonymie (Mehrdeutigkeit)

Kunstgriff: Man nutzt die Mehrdeutigkeit eines Begriffs, um den Gegner zu verwirren oder dessen Argument zu verzerren.

Beispiel: Der Gegner sagt: „Wärmepumpen sind umweltfreundlich.“
Du antwortest: „Das Wort 'umweltfreundlich' ist sehr vage. Meinst du damit, dass sie keinerlei negative Auswirkungen haben? Denn bei der Produktion und Entsorgung der Geräte fallen sehr wohl schädliche Stoffe an.“

3. Ad Hominem

Kunstgriff: Man greift die Person des Gegners an, statt auf das Argument einzugehen.

Beispiel: Du sagst: „Du propagierst Wärmepumpen als umweltfreundlich, aber ich erinnere mich, dass du selbst kürzlich ein Auto mit hohem Kraftstoffverbrauch gekauft hast. Deine Glaubwürdigkeit in Umweltfragen ist daher fragwürdig.“

4. Argumentum ad populum

Kunstgriff: Man argumentiert, dass etwas wahr ist, weil viele Menschen daran glauben.

Beispiel: Du sagst: „Viele Menschen sind skeptisch gegenüber den tatsächlichen Umweltvorteilen von Wärmepumpen. Wenn so viele Menschen Zweifel haben, muss doch etwas dran sein.“

5. Falsche Dichotomie

Kunstgriff: Man stellt zwei Alternativen als die einzigen Möglichkeiten dar, obwohl es noch weitere gibt.

Beispiel: Du sagst: „Entweder Wärmepumpen sind komplett umweltfreundlich, oder sie sind eine Umweltgefahr. Da sie nicht vollkommen umweltfreundlich sind, müssen wir sie als Umweltgefahr betrachten.“

6. Petitio principii (Zirkelschluss)

Kunstgriff: Man setzt das zu Beweisende als gegeben voraus.

Beispiel: Du sagst: „Wärmepumpen sind nicht gut für die Umwelt, weil sie nicht so umweltfreundlich sind, wie behauptet wird.“ (Hier wird das Argument einfach als Prämisse wiederholt, ohne Beweise zu liefern.)

7. Diversion (Ablenkung)

Kunstgriff: Man weicht auf ein anderes Thema aus, um vom ursprünglichen Argument abzulenken.

Beispiel: Du sagst: „Statt über Wärmepumpen zu reden, sollten wir uns lieber darüber unterhalten, wie viel Energie bei der Herstellung dieser Geräte verbraucht wird und welche Alternativen es gibt.“

8. Argumentum ad verecundiam (Berufung auf Autoritäten)

Kunstgriff: Man beruft sich auf eine angebliche Autorität, um das eigene Argument zu stützen.

Beispiel: Du sagst: „Ein bekannter Umweltwissenschaftler hat kürzlich in einem Artikel gesagt, dass Wärmepumpen nur ein kleiner Teil der Lösung sind und andere Maßnahmen viel wichtiger sind.“

9. Falsche Analogie

Kunstgriff: Man zieht einen unpassenden Vergleich, um das Argument zu entkräften.

Beispiel: Du sagst: „Das Argument, dass Wärmepumpen gut für die Umwelt sind, ist wie zu sagen, dass das Verbrennen von Holz gut für die Umwelt ist, weil es eine erneuerbare Ressource ist. Beide ignorieren die schädlichen Nebenwirkungen.“

10. Tu quoque (Du auch)

Kunstgriff: Man weist darauf hin, dass der Gegner sich selbst nicht an seine Argumente hält.

Beispiel: Du sagst: „Du sagst, Wärmepumpen sind gut für die Umwelt, aber in deinem Haus benutzt du auch eine Gasheizung. Wie kannst du also Wärmepumpen als die beste Lösung präsentieren?“

Diese Kunstgriffe sind natürlich nicht immer fair oder ehrlich, aber sie zeigen, wie man rhetorisch versuchen kann, eine Diskussion zu gewinnen, selbst wenn die eigenen Argumente schwächer sind.

Es ist bekannt, dass es verschiedene Angriffe gibt, mit denen wir konfrontiert werden können. Die Frage ist, wie wir damit umgehen und vermeiden können, dass der Gegner uns in eine Falle lockt, indem er eine bestimmte Technik einsetzt und das Spielfeld wechselt. Es wäre unklug, auf die Reframes einzugehen. Ein Beispiel für einen gelungenen Reframe stammt von Obama (Lakoff, George. The Political Mind: A Cognitive Scientist's Guide to Your Brain and Its Politics, S.152).

Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) uns dabei unterstützen, uns auf Angriffe vorzubereiten? Eine Möglichkeit besteht darin, im Voraus potenzielle Angriffe zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um ihnen entgegenzuwirken oder sie umzulenken.

Wie wehre ich Angriffe ab und drehe das Spiel?

Wie kann ich Angriffe abwehren und das Spiel drehen?

  1. Eine klare Übersicht über meine Argumentation und Argumente ist entscheidend.
  2. Die Künstliche Intelligenz (KI) kann mir dabei helfen, Angriffsszenarien für meine Argumente vorherzusehen.
  3. Außerdem kann die KI mögliche Gegenangriffe oder alternative Perspektiven entwickeln.

Ein mögliches Szenario:

Eine Tabelle mit konkreten Sätzen um die Angriffe des Gegners abzuwehren und die Diskussion zu reframen:

Kunstgriff des Gegners Beispiel-Angriff Abwehr mit Schopenhauer Reframe
Erweiterung der Behauptung Der Gegner sagt: „Also behauptest du, dass Wärmepumpen die Umweltprobleme vollständig lösen können? Das ist völlig unrealistisch, da es viele andere Faktoren wie Industrieemissionen und Verkehr gibt.“ „Meine Aussage war, dass Wärmepumpen gut für die Umwelt sind, nicht dass sie alle Umweltprobleme lösen. Es gibt viele Aspekte, aber jede positive Maßnahme hilft.“ „Wärmepumpen sind nur ein Teil einer umfassenden Lösung, die auch andere erneuerbare Technologien und Energieeinsparmaßnahmen umfasst.“
Homonymie (Mehrdeutigkeit) Der Gegner sagt: „Das Wort 'umweltfreundlich' ist sehr vage. Meinst du damit, dass sie keinerlei negative Auswirkungen haben?“ „Mit 'umweltfreundlich' meine ich, dass Wärmepumpen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen weniger Emissionen verursachen und energieeffizienter sind.“ „'Umweltfreundlich' bedeutet, dass Wärmepumpen im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen weniger schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben.“
Ad Hominem Der Gegner sagt: „Du propagierst Wärmepumpen als umweltfreundlich, aber ich erinnere mich, dass du selbst kürzlich ein Auto mit hohem Kraftstoffverbrauch gekauft hast.“ „Meine persönlichen Entscheidungen beeinflussen nicht die objektive Bewertung der Vorteile von Wärmepumpen. Lass uns beim Thema bleiben.“ „Unabhängig von individuellen Entscheidungen sollten wir die Umweltvorteile von Wärmepumpen sachlich bewerten.“
Argumentum ad populum Der Gegner sagt: „Viele Menschen sind skeptisch gegenüber den tatsächlichen Umweltvorteilen von Wärmepumpen. Wenn so viele Menschen Zweifel haben, muss doch etwas dran sein.“ „Die Meinung der Mehrheit ist nicht immer korrekt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Wärmepumpen tatsächlich umweltfreundlich sind.“ „Wissenschaftlicher Konsens und empirische Daten belegen die Umweltvorteile von Wärmepumpen.“
Falsche Dichotomie Der Gegner sagt: „Entweder Wärmepumpen sind komplett umweltfreundlich, oder sie sind eine Umweltgefahr. Da sie nicht vollkommen umweltfreundlich sind, müssen wir sie als Umweltgefahr betrachten.“ „Die Realität ist oft komplexer als nur zwei extreme Positionen. Wärmepumpen sind eine umweltfreundlichere Alternative zu vielen herkömmlichen Heizsystemen.“ „Umwelttechnologien sollten differenziert bewertet werden und nicht nur in extremen Kategorien.“
Petitio principii (Zirkelschluss) Der Gegner sagt: „Wärmepumpen sind nicht gut für die Umwelt, weil sie nicht so umweltfreundlich sind, wie behauptet wird.“ „Diese Aussage setzt voraus, was bewiesen werden soll. Können wir die spezifischen Umweltfaktoren diskutieren, die Sie ansprechen?“ „Es gibt verschiedene Umweltfaktoren, die bei der Bewertung von Wärmepumpen berücksichtigt werden müssen.“
Diversion (Ablenkung) Der Gegner sagt: „Statt über Wärmepumpen zu reden, sollten wir uns lieber darüber unterhalten, wie viel Energie bei der Herstellung dieser Geräte verbraucht wird und welche Alternativen es gibt.“ „Das ist ein interessantes Thema, aber lassen Sie uns beim aktuellen Thema bleiben. Wärmepumpen bieten im Betrieb erhebliche Umweltvorteile.“ „Lassen Sie uns beim Hauptthema bleiben und die Relevanz der Umweltvorteile von Wärmepumpen im Betrieb diskutieren.“
Argumentum ad verecundiam (Berufung auf Autoritäten) Der Gegner sagt: „Ein bekannter Umweltwissenschaftler hat kürzlich in einem Artikel gesagt, dass Wärmepumpen nur ein kleiner Teil der Lösung sind und andere Maßnahmen viel wichtiger sind.“ „Während diese Meinung respektabel ist, gibt es viele andere Experten, die die Vorteile von Wärmepumpen bestätigen. Lassen Sie uns auf die gesamte wissenschaftliche Evidenz schauen.“ „Aktuelle Forschung und Expertenmeinungen belegen die signifikanten Vorteile von Wärmepumpen.“
Falsche Analogie Der Gegner sagt: „Das Argument, dass Wärmepumpen gut für die Umwelt sind, ist wie zu sagen, dass das Verbrennen von Holz gut für die Umwelt ist, weil es eine erneuerbare Ressource ist. Beide ignorieren die schädlichen Nebenwirkungen.“ „Dieser Vergleich ist nicht zutreffend. Wärmepumpen und das Verbrennen von Holz sind völlig verschiedene Technologien mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Umwelt.“ „Nicht alle erneuerbaren Technologien sind direkt vergleichbar, und spezifische Kontexte müssen berücksichtigt werden.“
Tu quoque (Du auch) Der Gegner sagt: „Du sagst, Wärmepumpen sind gut für die Umwelt, aber in deinem Haus benutzt du auch eine Gasheizung. Wie kannst du also Wärmepumpen als die beste Lösung präsentieren?“ „Meine persönliche Nutzung von Heizsystemen ändert nichts an den objektiven Vorteilen von Wärmepumpen. Lass uns die Fakten betrachten.“ „Die Nutzung von Gasheizungen mindert nicht die objektive Bewertung der Umweltvorteile von Wärmepumpen.“

Diese Sätze helfen mir dabei, die Angriffe meines Gegners effektiv abzuwehren und die Diskussion konstruktiv zu reframen.

Zusätzlich zu Schopenhauers Techniken gibt es weitere rhetorische Strategien, um Angriffe des Gegners abzuwehren und die Diskussion zu steuern. Hier sind einige Vorschläge:

1. Belege anführen

Technik: Untermauere deine Behauptungen mit empirischen Daten, Studien oder Expertenmeinungen.

Beispiel: „Studien zeigen, dass Wärmepumpen im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen deutlich weniger CO2 ausstoßen. Laut einer Studie der Internationalen Energieagentur können Wärmepumpen den Energieverbrauch um bis zu 50 % senken.“

2. Vergleiche und Analogien

Technik: Verwende passende Vergleiche und Analogien, um die Vorteile oder Nachteile deiner Position zu verdeutlichen.

Beispiel: „Wärmepumpen sind wie energieeffiziente Kühlschränke – sie nutzen Energie effektiver und sparen langfristig Kosten und Emissionen.“

3. Kompromissvorschläge

Technik: Zeige Bereitschaft zu einem Kompromiss, um die Diskussion zu entschärfen und auf eine gemeinsame Lösung hinzuarbeiten.

Beispiel: „Während Wärmepumpen allein nicht alle Umweltprobleme lösen, können sie in Kombination mit Solarenergie und besserer Gebäudedämmung einen erheblichen Beitrag leisten.“

4. Fragen stellen

Technik: Stelle Fragen, um den Gegner dazu zu bringen, seine Position zu erklären und eventuelle Schwächen offenzulegen.

Beispiel: „Wie schlagen Sie vor, die CO2-Emissionen in Haushalten zu reduzieren, wenn nicht durch den Einsatz von Wärmepumpen?“

5. Positive Umrahmung (Framing)

Technik: Stelle deine Argumente in einem positiven Licht dar, um die Vorteile hervorzuheben und die Zustimmung zu erhöhen.

Beispiel: „Wärmepumpen bieten nicht nur Umweltvorteile, sondern auch langfristige Kosteneinsparungen für Haushalte und Unternehmen.“

6. Reductio ad absurdum

Technik: Reduziere die Argumente des Gegners auf eine absurde Konsequenz, um ihre Unhaltbarkeit zu demonstrieren.

Beispiel: „Wenn wir argumentieren, dass jede Technologie, die nicht perfekt ist, eine Umweltgefahr darstellt, dann könnten wir keine Fortschritte bei der Reduzierung von Emissionen machen.“

7. Anerkennung von Teilwahrheiten

Technik: Gib zu, dass es in der Argumentation des Gegners wahre Elemente gibt, um Glaubwürdigkeit zu gewinnen und dann deine Argumentation zu stärken.

Beispiel: „Es stimmt, dass die Produktion von Wärmepumpen Energie verbraucht. Allerdings ist der Energiegewinn im Betrieb weit höher, was sie insgesamt zu einer umweltfreundlicheren Option macht.“

8. Wissenschaftliche Methode betonen

Technik: Betone die Bedeutung der wissenschaftlichen Methode und der Beweise, um emotionale oder unlogische Argumente zu entkräften.

Beispiel: „Lassen Sie uns die wissenschaftlichen Daten betrachten. Die überwiegende Mehrheit der Studien zeigt, dass Wärmepumpen deutlich effizienter und umweltfreundlicher sind als fossile Heizsysteme.“

9. Zukunftsperspektive aufzeigen

Technik: Hebe die langfristigen Vorteile und positiven Zukunftsaussichten hervor, um das kurzfristige Denken zu überwinden.

Beispiel: „In einer Welt, die sich zunehmend auf erneuerbare Energien konzentriert, werden Wärmepumpen eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks spielen.“

10. Persönliche Geschichten

Technik: Erzähle persönliche oder bekannte Erfolgsgeschichten, um das Argument greifbarer und überzeugender zu machen.

Beispiel: „Ich habe Wärmepumpen in meinem eigenen Haus installiert und konnte meinen Energieverbrauch und meine Kosten erheblich senken. Viele meiner Nachbarn haben ähnliche positive Erfahrungen gemacht.“

Diese Techniken können helfen, Angriffe des Gegners effektiv abzuwehren und die Diskussion konstruktiv zu gestalten.

Umsetzung mit ChatGPT 4o.

ChatGPT 4o schafft es nicht in einem Rutsch eine größere Tabelle zu erstellen. Dafür braucht es einen KI-Workflow.

Wie sieht ein weiterer Workflow aus?

  1. Entwicklung eines Argumentationsbaums
  2. Jedes Argument kommt in eine Zeile
  3. Mögliche Gegenangriffe werden betrachtet
  4. Die KI bewertet in einem Workflow verschiedene Reframing Ansätze:
    1. Schopenhauer
    2. Reframing Strategien von Dilts (14 Ansätze)
    3. Alternative Strategien - Value Box
  5. Die KI hilft für Workshops/Reden/Vorträge die Reframes in abrufbar zu machen
#79 Beginner: Wie man Glaubenssätze reframed mit dem Slight of Mouth Modell von Robert Dilts
Im Rahmen einer Schulung zu KI im Storytelling habe ich diesen Prompt entwickelt, der ein Reframing von Glaubenssätze anbietet.

Vereinfacht kann man das in airtable so aufbauen:

  1. Eine Tabelle für die Eingabe (Analyse bestehender Sätze, Aufbau von Argumentationsframeworks)
  2. Eine Tabelle für die Prompts zur Analyse (Schopenhauer, Dilts, Spezial Reframes)
  3. Eine Tabelle für die Ergebnisse

Fazit:

Persuasive Rhetorik ist ein mächtiges Werkzeug - im Guten wie im Schlechten. Dieser Beitrag hat einige klassische Strategien persuasiver Rhetorik vorgestellt, von Schopenhauers Kunstgriffen über Strohmann-Argumente bis zu modernen Framing-Ansätzen. Wir haben gesehen, wie man sich mithilfe von KI-Systemen auf solche Angriffe vorbereiten und schlagkräftige Gegenargumente entwickeln kann. Am Ende bleibt die alte Weisheit: Wer gut argumentieren will, braucht zuerst einmal gute Argumente. Dazu gehören Fakten, Evidenz, Beispiele und schlüssige Gedankengänge. Die hier vorgestellten rhetorischen Techniken können helfen diese Argumente wirkungsvoll zu verpacken und gegen unfaire Angriffe zu verteidigen. In diesem Sinne: Mögen in Ihren Debatten und Diskussionen die Fakten siegen!

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