#189 Alles was du über Dify wissen musst
Worum geht es in diesem Artikel?
Kann Dify die Lücke zwischen Make.com und n8n schließen um für Starter/Anfänger KI-Workflows zu ermöglichen
Dify.ai: Ein Blick auf die Zukunft der KI-gestützten Produktivität – aus der Perspektive einer Beraters für KI-Workflows
In meinen Kursen zu KI-Workflows und Automatisierung setze ich oft auf Make.com, weil es Einsteiger*innen schnell ein Erfolgserlebnis verschafft. Doch sobald wir tiefer in KI-Integration einsteigen, wird Make zwar immer noch genutzt, aber viele Teilnehmende stoßen an Grenzen – zumal Lösungen wie n8n für manche zu technisch oder komplex sind, gerade wenn sie KI-Funktionen integrieren möchten.
Genau hier kommt Dify.ai ins Spiel. Dify.ai verspricht, KI-Anwendungen für alle zugänglicher zu machen und bietet damit eine spannende Alternative, insbesondere für Teams oder Einzelpersonen, die Automatisierungen und KI-Funktionen nahtlos zusammenführen wollen, ohne dafür unbedingt Programmierprofis sein zu müssen.
Nachfolgend gebe ich einen Überblick über Dify.ai und zeige, warum diese Plattform gerade für Teilnehmende, die mit Tools wie Make.com starten, eine hervorragende Weiterentwicklung sein kann – und wie sie sich im Vergleich zu n8n schlägt.
1. Was ist Dify.ai eigentlich?
Dify.ai ist eine Plattform, die es ermöglichen soll, KI-Funktionen ohne große Programmierkenntnisse zu entwickeln und in bestehende Workflows einzubinden. Genau dieser Ansatz ist für meine Kurse oft Gold wert: Statt meine Teilnehmer*innen erst in komplexe Codestrukturen einzuführen, können sie sich auf das Wesentliche konzentrieren – nämlich auf den praktischen Einsatz von KI.
Die Mission von Dify.ai
- Einfachheit: Benutzerfreundlichkeit steht im Mittelpunkt; so können auch weniger technisch versierte Menschen KI nutzen.
- Flexibilität: Ob GPT oder andere Sprachmodelle – die Plattform unterstützt verschiedene KI-Engines.
- Datenschutz: Dify.ai bietet wahlweise Cloud-Nutzung oder Self-Hosting. Unternehmen mit strengen Datenschutzanforderungen können also ihre Daten lokal halten.
Diese Mission deckt sich gut mit dem, was Teilnehmende in meinen Schulungen oft benötigen: einen möglichst barrierefreien Einstieg, ohne auf wichtige Funktionen verzichten zu müssen.
1.1 Dify unter der Haube
Viele vorgefertigte Workflows, die sich direkt einsetzten lassen
Alle wichtigen Tools sind an Board
2. Was macht n8n und warum kann es für manche zu komplex sein?
Bevor wir tiefer in Dify.ai eintauchen, lohnt es sich, kurz zu verstehen, wofür n8n steht. n8n ist eine Open-Source-Plattform für Automatisierungen oder im Betrieb in der Cloud. Ich erlebe in meinen Kursen immer wieder, dass n8n ein echtes Power-Tool sein kann – aber auch, dass es gerade Anfänger*innen schnell überfordert.
- Stärken von n8n:
- Viele vorgefertigte Nodes und ein großer Funktionsumfang.
- Self-Hosting-Option für maximale Datenkontrolle.
- Eine aktive Community, die bei technischen Fragen hilft.
- Herausforderungen für Einsteiger:
- Die Einrichtung und Wartung erfordert eine gewisse technische Infrastruktur.
- Komplexe Workflows und Integrationen können tiefgehende Kenntnisse über APIs und Datenformate nötig machen.
- KI-Funktionen muss man zusätzlich über externe Module oder APIs einbinden.
Gerade in Kursen, in denen Teilnehmende wenig Zeit haben, all das von Grund auf zu lernen, stoßen wir häufig auf Hürden. Deshalb ist es hilfreich, wenn es eine Alternative gibt, die KI-Funktionen wesentlich leichter zugänglich macht.
3. Warum ist Dify.ai eine so spannende Alternative?
3.1 KI von Anfang an im Fokus
Dify.ai wurde von Beginn an mit der Idee entwickelt, künstliche Intelligenz möglichst einfach und effizient in Automatisierungen einzubinden. In meinen Trainings sind viele sofort begeistert, weil sie sehen, wie sie ihre Ideen mit nur wenigen Klicks in KI-Anwendungen verwandeln können – ohne erst lange umständliche Skripte zu erstellen.
3.2 Einfache Benutzeroberfläche
Meine Teilnehmenden benötigen zu Beginn vor allem klare, visuelle Interfaces und keine steilen Lernkurven. Genau das bietet Dify.ai:
- Eine intuitive Oberfläche, in der man sich schnell zurechtfindet.
- Klare Menüs und Werkzeuge, um beispielsweise KI-Modelle auszuwählen oder Parameter einzustellen.
- Schnelle Erfolgserlebnisse, weil man nicht stundenlang programmieren muss.
3.3 Self-Hosting oder Cloud
Gerade Unternehmen, die eigene Server nutzen oder spezielle Compliance-Anforderungen haben, fragen oft nach Self-Hosting. Mit Dify.ai ist das kein Problem:
- Cloud-Lösung für alle, die schnell starten wollen, ohne sich um Server kümmern zu müssen.
- Self-Hosting für maximale Datenkontrolle und Sicherheit.
3.4 Dokumentation und Community
Ein weiterer Pluspunkt, den ich in meinen Kursen betone: docs.dify.ai bietet Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Erklärungen. Die Community wächst und ist vergleichsweise einsteigerfreundlich. So finden Teilnehmende leicht Hilfe, wenn etwas nicht sofort auf Anhieb klappt.
4. Anwendungsbeispiele – Was kann man mit Dify.ai machen?
Häufig fragen mich Teilnehmende, wofür man KI in Workflows eigentlich einsetzt. Einige Beispiele, die ich gern zeige:
- Einfacher KI-Chatbot
- Mit Dify.ai lässt sich in wenigen Minuten ein Chatbot für eine Website erstellen. Man lädt FAQs hoch oder definiert Antworten, die KI übernimmt dann das individuelle Formulieren.
- Personalisierte E-Mail-Kampagnen
- Statt dieselbe E-Mail an alle zu schicken, kann die KI Texte für unterschiedliche Zielgruppen anpassen (z. B. junge vs. erfahrene Kundschaft).
- Texterstellung für Social Media
- Dify.ai kann Postings für verschiedene Plattformen erzeugen oder Vorschläge für Hashtags und Keywords liefern.
- Interne Wissensdatenbank
- Eine zentrale Anlaufstelle für Teammitglieder, die automatisiert auf Dokumente zugreift und per KI Fragen beantwortet.
Diese Beispiele veranschaulichen, wie vielfältig die Anwendungen von Dify.ai sind – und das, ohne sich erst groß in technische Details hineinknien zu müssen.
5. Schritt-für-Schritt: Eine exemplarische Kurz-Anleitung aus meinen Trainings
Wenn ich in meinen Workshops Dify.ai vorstelle, gehe ich meist so vor:
- Registrierung
- Teilnehmende melden sich auf Dify.ai an und richten ein Konto ein.
- Projekt erstellen
- Ich empfehle immer, ein Testprojekt anzulegen, das als „Spielwiese“ dient.
- KI-Modell auswählen
- Dify.ai unterstützt gängige Modelle wie GPT. Für die meisten reicht erst mal ein Standardmodell.
- Prompt definieren
- Ich zeige, wie man eine einfache Prompt-Anweisung festlegt, z. B. „Beantworte alle Fragen zu unserem Produktportfolio.“
- Integration testen
- Teilnehmende probieren dann direkt aus, ob die KI die gewünschten Antworten liefert.
- Einbinden in bestehende Tools
- Wenn alles läuft, integrieren wir das KI-Projekt per API oder Webhook in Slack, ein Kontaktformular oder andere Systeme.
Dieser Prozess kommt in Kursen sehr gut an, weil er rasch sichtbare Ergebnisse liefert.
6. Vergleich: Dify.ai vs. n8n – Wo liegen die wichtigsten Unterschiede?
In meinen Schulungen wird häufig nach dem Unterschied zwischen Dify.ai und n8n gefragt. Hier eine kompakte Übersicht:
Kriterium | Dify.ai | n8n |
---|---|---|
Hauptfokus | KI-gestützte Anwendungen erstellen | Open-Source Workflow-Automatisierung |
Benutzerfreundlichkeit | Intuitive Bedienung, einfache Einstellung von KI-Modellen | Etwas technischer, erfordert Grundkenntnisse in Automatisierung |
Self-Hosting | Optional, für volle Datenkontrolle | Möglich, aber erfordert mehr technisches Know-how |
KI-Funktionen | Native KI-Modelle, schnelle Einbindung | Extern über API-Module oder Skripte |
Zielgruppe | Teams/Unternehmen, die KI nutzen wollen (auch Anfänger*innen) | Entwickler*innen, technisch Versierte, die komplexe Workflows abbilden |
Kosten | Open Source & Cloud-Optionen (ggf. kostenpflichtige Pläne) | Open Source (kostenlos), ggf. kostenpflichtige Cloud-Services |
Was bedeutet das konkret?
- Wer gezielt KI-Funktionen integrieren möchte, kommt bei Dify.ai schneller zu Ergebnissen – besonders Anfänger*innen, die mit Make.com starten, finden hier oft einen ähnlich einfachen Zugang.
- Wer sich auf reine Automatisierungen konzentriert oder sehr komplexe, technische Workflows abbilden will, ist mit n8n (sofern man genügend Vorwissen hat) sehr flexibel unterwegs.
- Kombination beider Tools? Ja, man kann sie verbinden, aber das setzt meist schon fortgeschrittene Kenntnisse voraus.
7. Merge-Module oder Pfadsteuerung: Wie unterscheiden sich die Workflow-Funktionen?
n8n: Merge- und Split-Module
- Ideal für komplexe Datenströme (z. B. Informationen aus mehreren APIs zusammenführen).
- Vorteil: Maximale Flexibilität für Entwickler*innen.
- Nachteil: Erfordert in der Regel mehr technisches Verständnis.
Dify.ai: Variablen und KI-gesteuerte Entscheidungslogik
- Du kannst dynamische Pfade anlegen, die Entscheidungen auf KI-Basis treffen (z. B. Preisanfragen vs. technische Fragen unterschiedlich beantworten lassen).
- Vorteil: Einfacher Einstieg und KI-gestützte Prozesse ohne großen Programmieraufwand.
- Nachteil: Für klassische, sehr feingranulare Automatisierungen weniger spezialisiert als n8n.
8. Für wen ist Dify.ai besonders geeignet?
- Teilnehmende in meinen Make.com-Kursen, die jetzt erste Erfahrungen mit KI sammeln wollen.
- Teams oder Unternehmen mit geringen Ressourcen in puncto Programmierung, die aber schnell KI-Funktionalitäten einbinden möchten.
- Branchen mit hohem Datenschutzbedarf, da Self-Hosting ermöglicht, sämtliche Daten intern zu halten.
- Entwickler*innen, die schnelle Prototypen entwickeln wollen, ohne jedes Mal das Rad neu zu erfinden.
9. Mein persönliches Fazit als Trainerin/Trainer
Ich habe in vielen Workshops erlebt, dass Make.com für reine Workflow-Automatisierungen ein hervorragendes Einsteiger-Tool ist. Sobald aber KI ins Spiel kommt – vor allem in Szenarien wie Chatbots, automatisierte Content-Erstellung oder smarte Datenanalyse – suchen viele nach einer unkomplizierten Erweiterung.
Dify.ai füllt genau diese Lücke: Es bietet benutzerfreundliche KI-Funktionen, eine gut dokumentierte Oberfläche und (wenn nötig) Self-Hosting. Dadurch müssen meine Kursteilnehmenden nicht erst tief in die Technik eintauchen, um etwas Brauchbares mit KI umzusetzen. Gleichzeitig bleibt Dify.ai flexibel genug, um auch komplexere Anforderungen zu erfüllen, wenn die Projekte wachsen.
Das bedeutet aber nicht, dass n8n obsolet wäre. Wer sehr komplexe Datenflüsse und -quellen orchestrieren will oder höchste technische Anpassbarkeit braucht, wird an n8n als robustes Open-Source-Projekt weiterhin viel Freude haben. Doch für viele Unternehmen und Einzelpersonen, die vor allem KI-Workflows suchen, könnte Dify.ai definitiv die einfachere und schnellere Wahl sein.
Abschließende Tipps für Kursteilnehmende
- Kleine Schritte: Probieren Sie Dify.ai in einem Testprojekt aus. Die ersten Erfolge stellen sich oft schnell ein.
- Sinnvolle KI-Anwendungsfälle identifizieren: Nicht alle Prozesse profitieren von einer KI-Integration. Wählen Sie gezielt aus, wo KI echten Mehrwert bietet.
- Community und Dokumentation: Nutzen Sie docs.dify.ai und tauschen Sie sich mit anderen Anwender*innen aus.
- Verknüpfung mit Make.com: Falls Sie schon Make.com einsetzen, können Sie Dify.ai als zusätzliche Komponente hinzufügen, um KI-Features in Ihre Workflows zu integrieren.
Fazit: Wer einen sanften Einstieg in KI-gestützte Workflows sucht und bereits Make.com als Automatisierungs-Tool schätzt, wird mit Dify.ai schnell punkten. Es ist eine leicht zugängliche, aber dennoch leistungsstarke Plattform, die KI und Automatisierung auf eine Art verbindet, welche gerade für Einsteiger*innen im KI-Bereich viel Potenzial verspricht.